GEWINNER MSD JOIN4CARE AWARD 2019/2020 (1. AUSGABE)
Projekttitel: “Alle für Alle”
Projektleitung: Univ. Prof. Dr. Erika Richtig und Dr. Lukas Koch
Institution: Medizinische Universität Graz
Wir gratulieren dem Gewinnerteam herzlich!

Das Gewinnerteam Frau Univ. Prof Dr. Erika Richtig und Herrn Dr. Lukas Koch aus der Medizinischen Universität Graz
Gewinnerprojekt 2019/2020 „ Alle für Alle “
Krebspatienten erleben im Verlauf ihrer Erkrankung stets neue Herausforderungen, vom ersten Schock der Diagnose über die Verunsicherung vor der Operation bis hin zu Zukunftsängsten, Rückschlägen im Verlauf der Erkrankung durch Krankheitsprogression, Nebenwirkungen von Systemtherapien und vieles mehr. Diese Herausforderungen können durch eine einfühlsame Begleitung und kompetente Unterstützung eines multiprofessionell arbeitenden Teams besser bewältigt werden als durch die Hilfe einzelner Personen. Eine Besonderheit in der Betreuung von Krebspatienten stellt die Tatsache dar, dass die meisten Tumortherapien ambulant bzw. tagesklinisch verabreicht werden und Patienten nur mehr eine kurze Zeit im Krankenhaus sind. Ein zusätzliches Problem stellen die langen Anfahrtswege dar, sodass es für Patienten schwer möglich ist, für ein vertiefendes Gespräch psychoonkologischer, diätologischer, seelsorgerischer oder pflegerischer Art an Folgetagen nochmals zu kommen. Aus diesem Grund wurde das Projekt „Alle für Alle“ – Multiprofessionelle Betreuung für jeden Patienten in der Dermatoonkologie der Universitätsklinik für Dermatologie Graz ins Leben gerufen. Ziel des Projektes ist es, durch eine neu eingeführte, wöchentlich stattfindende, interprofessionelle Teambesprechung (Teilnehmer: Pflege, Psychologie, Sozialarbeit, Krankenhausseelsorge, Ernährungsberatung, Studienkoordination, Sekretariat und ärztliches Personal) die Kommunikation und die Patientenversorgung zu verbessern.
Durch den wöchentlichen Austausch, in dem die Patienten im Mittelpunkt stehen, ist es gelungen meist schon vorab spezielle Hilfestellungen in den Aufenthalt oder ambulanten Patientenkontakt einzuplanen um Zusatztermine zu vermeiden (z.B. Pflegeberatung über Hilfsmittel in der Pflege, psychoonkologische Betreuung, Beratung durch Sozialarbeiter hinsichtlich Pflegegeld oder onkologischer Rehabilitation, Diätberatung, seelsorgerischer Beistand, etc.). Weiters kann rasch und gezielt auf aktuell im Vordergrund stehende Bedürfnisse und Herausforderungen eingegangen werden. Zusätzlich wird die Interaktion und Kommunikation mit den Patienten und letztlich auch das Therapiemanagement verbessert. Alle ziehen an einem Strang und alle Professionen haben den gleichen Wissensstand zu jedem einzelnen Patienten. Aus einer klassischen „Versorgungskette“ wird durch das Projekt „Alle für Alle“ ein „Versorgungring“, aus einer „stillen Post“ eine offene interprofessionelle Kommunikation.
Mit dem Preisgeld des MSD Join4Care Award soll das erfolgreich als Pilotprojekt erprobte Sorgentelefon für spezielle Anliegen und Probleme der Patienten fix in die Routine integriert und ausgebaut werden. Zusätzlich soll ein klinischer Pharmazeut ins Team eingebunden sowie Schulungen zum Thema Achtsamkeit und Kommunikation für das Team ermöglicht werden.
GEWINNER MSD JOIN4CARE AWARD 2020/2021 (2. AUSGABE)
Projekttitel: “Standardisierte elektronische Erfassung der Beschwerden und der Lebensqualität von Patienten/Innen mit Kopf/Hals Karzinom unter laufender Radiochemotherapie”
Projektleitung: Dr. Prisca Pondorfer-Schäfer
Institution: Medizinische Universität Graz
Wir gratulieren dem Gewinnerteam herzlich!

Dr. Prisca Pondorfer-Schäfer with the entire winning team from the Department of General ENT, Medical University of Graz.
Gewinnerprojekt 2020/2021 „Standardisierte elektronische Erfassung der Beschwerden und der Lebensqualität von Patienten/Innen mit Kopf/Hals Karzinom unter laufender Radiochemotherapie“
Eine standardisierte elektronische Erfassung der Beschwerden und der Lebensqualität (QoL-Daten) von Patienten/Innen mit Kopf/Hals Karzinom unter laufender Radiochemotherapie mittels einer App stellen für Arzt und Patient einen bedeutenden Mehrwert dar. So ermöglicht beispielsweise die Reduktion von Dokumentationsarbeit mehr Zeit für Arzt-Patienten Interaktionen. Die Beschwerden müssen nicht zwingend verbalisiert werden, was eine große Erleichterung für Kopf & Hals – Patienten mit sich bringt, die aufgrund von Nebenwirkungen durch Bestrahlung und Chemotherapie oftmals Schmerzen beim Sprechen haben.
Mit dem Preisgeld soll die App weiterentwickelt und vier Ambulanz-Wartezimmerplätze mit Tablets ausgerüstet werden. Ebenso ist damit der IT Support der ersten zwei Jahre gewährleistet. “Wir sind überwältigt und stolz, dass unser Projekt unter so vielen innovativen Projekte gewonnen hat und bedanken uns herzlich bei allen, die uns unterstützt und motiviert haben. Wir freuen uns, mit diesem Projekt die Betreuung von onkologischen HNO Patienten/Innen weiter verbessern zu können,” freut sich Dr. Prisca Pondorfer-Schäfer.
„Der MSD Join4Care Award ist ein bedeutender Innovationspreis, da er die Umsetzung von patientenorientierten Projekten ermöglicht und so neue Perspektiven für KrebspatientInnen schafft,“ erklärte Jurymitglied OA Dr. Maximilian Hochmair, Leiter der onkologischen Tagesambulanz und Tagesklinik der Pneumologie im Krankenhaus Nord – Klinik Floridsdorf mit den Gewinnern.
„Auch dieses Jahr wurden viele innovative Projekte für den MSD Join4Care-Award eingereicht. Das macht die Auswahl eines Siegers unter gleichrangigen Arbeiten schwierig, zeigt aber auch das Potential patientenorientierter Projekte in Österreich,“ bekräftigte Prim. Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Eisterer, Leiter des Onkologischen Zentrums am Klinikum Klagenfurt.
„Das heurige Motto für den Join4Care Award lautete „Patient im Fokus“. Und genau das ist der Patient in unserem Siegerprojekt. Bei Patienten mit einer Krebserkrankung im HNO-Bereich, die unter Radiochemotherapie stehen, wird hier eine standardisierte elektronisch Erfassung der Beschwerden und Lebensqualität durchgeführt.
Gerade bei diesem Patientengut, die oftmals auch durch die Tumorlokalisation eine eingeschränkte stimmliche Kommunikationsmöglichkeit haben, führt dies zu einer frühzeitigen Erfassung von Veränderungen sowie zur besseren Einschätzung des Behandlungsverlauf“, fasste Prim. Priv. Doz. Dr. Birgit Grünberger zusammen, Vorstand der Abteilung für Innere Medizin, Hämatologie und intern. Onkologie, Landesklinikum Wiener Neustadt.
GEWINNER MSD JOIN4CARE AWARD 2021/2022 (3. AUSGABE)
Projekttitel: : „Integration einer psychoonkologischen Erst- und Übergangsversorgung in das ambulante Setting“
Projektleitung: Univ.-Prof. Dr. Alexander Gaiger
Institution: Medizinische Universität Wien
Wir gratulieren dem Gewinnerteam herzlich!

Das Projektteam v.l.n.r.: Simone Lubowitzki MA, Dr. Elisabeth Zeilinger und Prof. Dr. Alexander Gaiger
Gewinnerprojekt 2021/2022 „Integration einer psychoonkologischen Erst- und Übergangsversorgung in das ambulante Setting“
Das laufende Projekt an der Ambulanz für Onkologie und Hämatologie der Medizinischen Universität Wien zielt darauf ab anhand standardisierter, etablierter Screeningverfahren die psychosoziale Belastung zu erfassen und in die medizinische Behandlung zu integrieren.
So soll psychisch belasteten ambulanten PatientInnen eine psychoonkologische Beratung vor Ort angeboten werden können. Diese soll akute Krisen abfangen, den Bedarf einer längerfristigen psychoonkologischen Behandlung abklären, und eine Überbrückungsversorgung darstellen, bis in den niedergelassenen Bereich oder in spezielle Versorgungseinrichtungen vermittelt werden kann.
Mit dem Preisgeld können zwei psychosoziale Fachkräfte Teilzeit für zumindest ein Jahr ins Team integriert werden, die die psychoonkologische Diagnostik und Behandlung anbieten könnten. Zusätzlich soll zumindest eine Person in Ausbildung innerhalb des Projektes eine Möglichkeit zur Mitarbeit bekommen, um somit zur qualitativ hochwertigen Ausbildung von psychoonkologischen Nachwuchskräften und damit der zukünftigen Verfügbarkeit von qualifizierten Fachkräften auf diesem Gebiet beizutragen.
„Psychoonkologische Behandlungsplätze im niedergelassenen Bereich sind oft mit langen Wartezeiten verbunden. In diesem Zeitraum kann sich die psychische Gesundheit drastisch verschlechtern und damit die Lebensqualität, Compliance und Überlebenschancen der PatientInnen beeinträchtigen“, fasst das Team um Univ.-Prof. Dr. Alexander Gaiger die Problemstellung zusammen.
Weiters erklärt das Team, dass eine Überbrückungsversorgung, um eine psychische Stabilisierung zu erreichen und damit auch maximal positiv auf die körperliche Gesundheit einzuwirken und ein optimaler Outcome der onkologischen Therapie zu unterstützen gerade in einem niederschwelligen Setting von großem Vorteil sei.
AT-NON-01230, Erstellt Oktober 2021