
Krebs & Covid-19
Die letzten Jahre haben große Fortschritte in der Behandlung von Krebserkrankungen gebracht. Neue Therapieformen, wie die Immuntherapie oder die zielgerichtete Therapie konnten bei vielen Patienten das Gesamtüberleben, aber auch die Lebensqualität verbessern. COVID-19 bringt diese Fortschritte in Gefahr, da Risikopatient(inn)en und Betroffene oft aus Angst auf Untersuchungen verzichten¹. Dies muss mit allen Mitteln verhindert werden.
EINE PANDEMIE VERUNSICHERT.
Speziell Menschen mit chronischen oder schweren Erkrankungen stellen sich häufig Fragen, auf die es nicht immer eine klare Antwort gibt. Das erschwert wichtige krankheitsbezogene Entscheidungen! Das Wissen über die Pandemie ändert sich täglich. Was gestern noch aktuell war, ist heute überholt. Und auch zwischen Expert(inn)en herrscht nicht immer eine Meinung. Auch das verunsichert uns alle.
GERADE BEI KREBSPATIENTEN ERHÄRTET SICH DIE ANNAHME, DASS COVID-19 RISIKEN MIT SICH BRINGT.
RISIKEN, DIE WIR IN GEMEINSAMER ANSTRENGUNG VERMEIDEN MÜSSEN:
- ANGST DER BETROFFENEN VOR ROUTINEKONTROLLEN & VERSCHLECHTERUNG DER THERAPIEADHÄRENZ1
- VERMINDERUNG DER DIAGNOSERATE ODER VERZÖGERUNG DER DIAGNOSE1,2
- ANSTIEG DER STERBLICHKEIT1,3
MSD STEHT IHNEN BEI!
In dieser Zeit der Unsicherheit können Sie sich als Krebspatient(in) darauf verlassen, dass MSD für Ihre Interessen eintritt. Wir unterstützen Sie und Ihre behandelnden Ärzt(inn)en bestmöglich mit wichtigen Informationen, die Sie für Ihre Therapie sowie das Management Ihrer Gesundheit benötigen.
Prävention und Vorsorgeuntersuchungen für Risikopatient(inn)en sind wichtiger denn je!
Bei Krebs-Betroffenen müssen regelmäßige Kontrollen und alle nötigen Therapiemaßnahmen unabhängig von COVID-19 Einschränkungen ermöglicht werden!
TIPPS FÜR KREBS-ERKRANKTE
FRAGEN & ANTWORTEN
Regelmäßig wird in den Medien über die Risikogruppen für COVID-19 berichtet. In diesen Berichten ist neben älteren Menschen vor allem von Personen mit chronischen Erkrankungen die Rede. Müssen Sie als Betroffene/r mit Krebs davon ausgehen, ein erhöhtes Risiko für eine COVID-19-Infektion und einen schweren Verlauf zu haben?
Generell kann man nicht von einem erhöhten Risiko sprechen. Dazu weiß die Wissenschaft bis dato zu wenig.
ABER:
Ein erhöhtes Risiko haben Patient(inn)en, die in den letzten zwei bis vier Wochen eine immunsuppressive Therapie oder Chemotherapie erhalten haben. Vor allem Lungenkrebspatient(inn)en oder Menschen mit hämatologischen Erkrankungen wie Leukämie haben ein höheres Risiko für einen schweren Covid-19-Verlauf.6
Wird eine COVID-19-Impfung für Menschen mit einer Krebserkrankung empfohlen?
Laut dem deutschen Krebsforschungszentrum (September 2022) ist eine Corona-Impfung bei Krebs möglich und auch ausdrücklich empfohlen.
Dies gilt auch für Krebspatienten und -patientinnen, deren Immunsystem stark unterdrückt ist.
Es gibt keine krebsspezifischen Gründe, die gegen eine Corona-Impfung sprechen. Darauf weisen Fachleute der Deutschen Gesellschaft für Hämatologie und Medizinische Onkologie (DGHO) hin.4
"Soll eine Krebstherapie wegen Corona verschoben oder abgesagt werden?"
Bei jeder Krebstherapie muss der Nutzen der Behandlung gegen den möglichen Schaden, d.h.
Nebenwirkungen, abgewogen werden. Das individuelle Erkrankungsrisiko ist unterschiedlich, abhängig von den Lebensumständen und den persönlichen Kontakten.
Nur bei ungeimpften Patient*innen mit aktiver onkologischer oder hämatologischer Erkrankung und gleichzeitigem Nachweis einer SARS-CoV-2-Infektion, bei Patient*innen mit Impfversagen aufgrund einer Immunsuppression oder bei nicht lösbaren Personalengpässen aufgrund der Pandemie soll individuell abgewogen werden, ob die Verschiebung, Verzögerung oder Änderung einer Behandlung der Grundkrankheit indiziert ist.5
SCHÜTZEN SIE SICH VOR COVID-19!
Das Wichtigste, was Sie in dieser Zeit selbst tun können, ist, sich und andere zu schützen.
Folgendes können Sie dabei beachten:
ALLGEMEIN
- Halten Sie einen Mindestabstand von ein - zwei Metern zu anderen Personen ein.
- Verwenden Sie einen Mund-Nasen-Schutz, bestenfalls eine FFP2-Maske
- Vermeiden Sie Kontakt zu infizierten Personen.
- Waschen Sie regelmäßig die Hände mit Seife oder alkoholbasierten Lösungen.
- Greifen Sie sich nicht mit ungewaschenen Händen in die Augen, an die Nase oder den Mund.
- Meiden Sie Orte mit vielen Menschen und reduzieren Sie nach Möglichkeit physische Kontakte, deren soziales Verhalten Sie nicht einschätzen können.
- Achten Sie in Innenräumen auf ausreichende Belüftung.
- Verzichten Sie vorerst auf Reisen.
- Wenn Sie COVID-19-Symptome haben, begeben Sie sich in Selbstisolation und rufen Sie die Hotline 1450 an.
SPEZIELL ALS KREBSPATIENT(IN)
- Kontaktieren Sie Ihren Arzt oder Ihre Ärztin, wenn es Ihnen schlecht geht.
- Ignorieren Sie niemals schwere Krankheitssymptome.
- Stellen Sie Ihre laufende Therapie keinesfalls eigenständig um. Anpassungen bedürfen immer einer Rücksprache mit Ihrem behandelnden Zentrum/Ihrer behandelnden Praxis.
- Lassen Sie Kontrolltermine nicht aus Angst vor einer Ansteckung im Krankenhaus oder beim Arzt entfallen. Suchen Sie nach einer alternativen Möglichkeit, vorab mit Ihrem Arzt/Ihrer Ärztin oder Ihrer Nurse zu sprechen.
QUELLEN
1, Sutcuoglu O. et al. Harmful consequences of COVID-19 fear in patients with cancerBMJ Supportive & Palliative Care Published Online First: 21 December 2020. doi: 10.1136/bmjspcare-2020-002628
2, De Vincentiis L. et al. Cancer diagnostic rates during the 2020 ‘lockdown’, due to COVID-19 pandemic, compared with the 2018–2019: J Clinical Pathology 2020
3, Richards, M. et al. The impact of the COVID-19 pandemic on cancer care. Nat Cancer 1, 565–567 (2020).
4, Deutsches krebsforschungszentrum: https://www.krebsinformationsdienst.de/leben/alltag/coronavirus-krebs-haeufige-fragen.php (zuletzt abgerufen am 13.01.2021)
5, Lilienfeld et al. Coronavirus-Infektion (COVID-19) bei Patient*innen mit Blut- und Krebserkrankungen. Onkopedia. https://www.onkopedia.com/de/onkopedia/guidelines/coronavirus-infektion-covid-19-bei-patient-innen-mit-blut-und-krebserkrankungen/@@guideline/html/index.html (zuletzt abgerufen am 18.10.2022)
AT-NON-01699, erstellt Oktober 2022